Die Entstehung der Osteopathie
In den 1870er Jahren wurde die Osteopathie zunächst vom "Urvater" der Osteopathie Andrew Taylor Still konzipiert. Auf der Suche nach alternativen Heilmethoden zur Schulmedizin entwickelte Still ein Konzept, in dem zunächst vorwiegend manualtherapeutische Techniken Anwendung erhielten. Dabei spielten vor allem die Palpation zur Befunderhebung und die Therapie des Gesamtorganismus eine große Rolle (Kia, 2013). In den anschließenden Jahren wurde die Osteopathie durch verschiedene Therapeut*innen so weiterentwickelt, dass sich das Verständnis für die Auswirkungen von Bewegungs-einschränkungen nicht mehr nur auf die Gelenke beschränkt. Durch weitere Erkenntnisse und Entwicklungen betrachtet die Osteopathie heute alle Teile des Körpers als eine Einheit, die über verschiedene Vernetzungen miteinander kommuniziert (Meert, 2017).
Was macht die Osteopathie?
Verschiedene Teile des menschlichen Körpers stehen miteinander in Verbindung und können sich gegenseitig beeinflussen. Daher betrachten wir den Körper in der Osteopathie ganzheitlich. Die einzelnen Körperbereiche können unter anderem über das fasziale System verbunden sein. Daher ist es zum Beispiel möglich, dass die Ursache deiner Knieschmerzen im unteren Rücken liegt und nicht im Knie selber. Durch osteopathische Techniken können wir in den einzelnen Körperbereichen mechanische Störungen korrigieren, Bewegung wiederherstellen und die Selbstregulierung des Körpers stimulieren. Die Osteopathie kann neben Problemen im Bewegungsapparat auch bei Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und weiteren Schmerzzuständen sinnvoll eingreifen. Man sollte jedoch wissen, dass die Osteopathie gerade bei schweren Krankheitsbildern die Schulmedizin ergänzt und nicht den Anspruch hat diese zu ersetzen.
Sportosteopathie
In der Sportosteopathie setzen wir uns neben körperlichen Beschwerden durch sportliche Belastungen auch mit der Unterstützung des Körpers vor, während und nach einem Wettkampf auseinander. Hierbei schauen wir unter anderem auch gezielt auf die Bewegungsmuster in den einzelnen Sportarten, um nicht nur akute Verletzungen zu behandeln, sondern auch das Entstehen zukünftiger Verletzungen zu verhindern. Verletzungsprävention gehört also genauso zur Sportosteopathie wie die Behandlung von Überlastungssyndromen, rezidivierenden Verletzungsmustern oder akuten Sportverletzungen. Dabei werden je nach Ursache von faszialen Techniken bis hin zu ausgleichenden Techniken für das Nervensystem verschiedene Behandlungen eingesetzt, um Sportler*innen ganzheitlich zu betreuen Aus dem Leistungssport nicht mehr wegzudenken, greifen auch immer mehr Amateur- und Breitensportler*innen auf die Sportosteopathie zurück.